Ein Stein mit Geschichte
Kloster Alpirsbach ist eng mit der Geschichte der Region verbunden. Das zeigt auch ein neuer Fund, der ab sofort im Klostermuseum zu sehen ist. Denn lange Zeit schlummerte ein besonderer Schatz in Sinkingen, einem Teilort der Gemeinde Niedereschach: Hier lagerte, gut behütet bei Steinmetz Lars Vogt, ein zweiteiliger Wappenstein von 1509. Der Stein gehörte ursprünglich zu einem Pfleghof des Klosters in der Ortschaft Sinkingen. Vermittelt durch den ehemaligen Beauftragten des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Hans-Otto Wagner, wurde er nun ins Kloster gebracht. Hier macht er als einmaliger Zeitzeuge die Verbindungen der ehemaligen Benediktinerabtei mit der Region sichtbar, denn der Pfleghof selbst existiert nicht mehr. „Der Wappenstein ist ein ganz besonderer Fund, der auf einen wichtigen Aspekt der Geschichte unseres Klosters – die wirtschaftlichen Verflechtungen der Abtei mit ihrer Umgebung – hinweist“, freut sich Julian Blümle, Klosterverwalter in Alpirsbach. Er ergänzt: „Daher sind wir sowohl Lars Vogt als auch Hans-Otto Wagner außerordentlich dankbar, dass wir dieses Stück Klostervergangenheit nun in unserem Museum präsentieren können.“
Inschrift macht Verflechtung sichtbar
Auf den massiven Wappensteinteilen befinden sich verschiedene Details, die ihn mit der ehemaligen Benediktinerabtei in Verbindung bringen. Die Inschrift nennt nicht nur Abt Alexius, den damaligen Vorsteher von Kloster Alpirsbach, auch sein prominent auf dem Stein platziertes Wappen verweist auf den Abt. Darunter befinden sich zwei Steinmetzzeichen und die Jahreszahl 1509, die den Stein ebenfalls in die Amtszeit des Abtes verorten und darauf hindeuten könnten, dass der Pfleghof seit jener Zeit zum Kloster gehörte. Höfe wie dieser waren ein wichtiger Baustein im wirtschaftlichen Gefüge der Klöster, denn sie wurden als Außenstellen genutzt, um Handel in der Region zu treiben. Der Pfleghof mit dem Wappen des Abtes Alexius war dabei nicht der erste Besitz dieser Art des Klosters Alpirsbach in Sinkingen. Bereits Alexius’ Vorgänger, Gerhard Münzer von Sinkingen, erwarb hier acht Hofstätten für die Benediktinerabtei und legte damit den Grundstein für die langjährigen Wirtschaftsbeziehungen mit der Gemeinde.
Geschichte erleben
Der Pfleghof überstand die darauffolgenden Jahrhunderte nicht, er fiel 1962 einem Brand zum Opfer – das Kloster Alpirsbach hingegen überdauerte die Zeit zu großen Teilen. Heute gilt es als eines der am besten erhaltenen Benediktinerklöster, das aus der Hirsauer Reformation hervorging. Seine bewegte Geschichte und die Entwicklung von der Abtei bis hin zur Klosterschule können Besucherinnen und Besucher heute bei einem Rundgang – geführt oder auf eigene Faust – erleben. Im Klostermuseum haben sie zudem die Chance, besondere Stücke aus der Klostergeschichte zu bewundern, wie etwa erstaunlich gut erhaltene Kleidung von Klosterschülern aus dem 16. Jahrhundert und nun den Wappenstein des ehemaligen Pfleghofs in Sinkingen.
Service und Information
Öffnungszeiten
Kloster Alpirsbach
1. Januar geschlossen
2. Januar bis 31. März
Mo – Fr geschlossen
Sa, So 11.00 – 15.00 Uhr
Letzter Einlass: 14.30 Uhr
1. April bis 1. November
Mo und Di geschlossen
Mi – Sa 10.30 – 16.00 Uhr
Letzter Einlass: 15.30 Uhr
So, Feiertag 11.00 – 16.30
Letzter Einlass: 16.00 Uhr
Klosterführungen
2. Januar bis 31. März
Sa, So 12.30 und 13.30 Uhr
1. April bis 1. November
Mi – Fr 11.00, 12.00, 13.30 und 15.00 Uhr
So, Feiertag 11.30, 12.30, 13.30 und 15.00 Uhr
Kontakt
Kloster Alpirsbach
Klosterplatz 1
72275 Alpirsbach
Telefon +49(0)74 44. 5 10 61