Mittwoch, 29. November 2023

Kloster Alpirsbach | Allgemeines Nikolaus zu Ehren: den Heiligen und seine Geschichte im Kloster entdecken

Er gehört wohl zu den bekanntesten Heiligen und ist bereits den Kleinsten ein Begriff: Nikolaus. Zahlreiche Kirchen sind ihm geweiht, darunter auch die Klosterkirche in Alpirsbach. Sein Gedenktag am 6. Dezember wird jedes Jahr mit vielen Traditionen begangen – neu sind diese nicht. Bereits seit dem 16. Jahrhundert füllt er fleißig die Teller und Stiefel der Kinder. Seiner Legende kann man im Kloster Alpirsbach auf den Grund gehen.

In Gedenken an einen Heiligen

Beeindruckende Bauplastik schmückt das Innere und Äußere der Alpirsbacher Klosterkirche St. Nikolaus. Errichtet wurde sie 1125 bis 1133 im romanischen Stil – ihr Kichenpatron ist der Heilige Nikolaus. Zu finden ist der Heilige auch im Marienaltar der Klosterkirche: Anders als viele ihn heute kennen, steht Nikolaus als junger Bischof mit hoher goldfarbener Kopfbedeckung, der Mitra, auf der rechten Seite der Mitteltafel des Schnitzaltars. Als Attribut hält er ein Buch und drei goldene Kugeln, das Zeichen der Mitgiftspende. Die Legende besagt, Bischof Nikolaus habe drei Mädchen vor dem Verkauf an ein Freudenhaus bewahrt: Er warf an drei aufeinanderfolgenden Nächten, goldene Kugeln durch ihre Fenster, womit der Vater die Mitgift zahlen konnte und die Töchter gerettet waren. Die Sage liefert auch den Ursprung für das nächtliche Befüllen der Stiefel am 6. Dezember – dem Gedenktag des Nikolaus. Bis zur Reformation wurden an diesem Tag die Weihnachtsgaben an die Kinder verteilt. Jedoch verehrt die protestantische Kirche keine Heiligen und feiert somit auch nicht ihre Namenstage. Daher wurde die Bescherung in den evangelischen Regionen auf Heiligabend verlegt. Bis ins 19. Jahrhundert bringt nicht der Weihnachtsmann oder das Christkind die Geschenke, sondern der Heilige Nikolaus. Er überreicht Äpfel, Springerle, Lebkuchen oder Nüsse.

 

Ein Meisterwerk in der Klosterkirche

Geschaffen wurde der Marienaltar um 1520 bis 1525 von dem Ulmer Bildschnitzer Nikolaus Weckmann. Der spätgotische Flügelaltar mit fast lebensgroßen Holzfiguren wurde erst kurz vor dem Ende der Klosterzeit in die Kirche gebracht: Damals führte der württembergische Herzog Ulrich die Reformation in seinem Land ein und löste 1535 alle Klöster auf. Bis heute blieb der Altarschrein in der Klosterkirche St. Nikolaus jedoch erhalten. Vermutlich ist das dem Umstand zu verdanken, dass auch die evangelischen Gläubigen Maria als Mutter Jesuverehrten. Heute befindet er sich im nördlichen Querhaus der Klosterkirche. Sein ursprünglicher Aufstellungsort ist unbekannt. Donnerstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 13.00 bis 15.00 Uhr stehen die Pforten der Klosteranlage offen und laden dazu ein, den spätgotischen Marienaltar zu erleben oder den Klosteralltag im Klostermuseum zu entdecken.

 

Service und Informationen

 

ÖFFNUNGSZEITEN

Kloster Alpirsbach

2. November bis 31. März:
Do–So, Feiertag 13.00 – 15.00 Uhr

 

24. bis 26. Dezember geschlossen

31. Dezember geschlossen

1. Januar 2024 geschlossen

 

KONTAKT

Kloster Alpirsbach

Infozentrum / Klosterkasse

Klosterplatz 1

72275 Alpirsbach

Telefon: +49(0)74 44.5 10 61

info@kloster-alpirsbach.de

Download und Bilder

Beeindruckender Schnitzaltar

Bildnachweis

Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Petra Schaffrodt

Technische Daten

JPG, 2600x3467 Pxl, 0.74 MB

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Markus Schwerer

Technische Daten

JPG, 2600x1733 Pxl, 0.94 MB