Donnerstag, 17. März 2016

Kloster Alpirsbach | Allgemeines JOHANNESMINNE

Die Osterzeit ist heutzutage vor allem ein buntes Familienfest mit verzierten Ostereiern, flauschigen Kaninchen und Geschenken. Dass hinter dem Brauch aber sehr viel mehr steckt, zeigt ein Meisterwerk im ehemaligen Kloster Heiligkreuztal im Donautal. Hier hat sich eine kostbare Holzskulptur des 14. Jahrhunderts erhalten. Das mittelalterliche Meisterwerk zeigt Christus mit seinem Lieblingsjünger Johannes beim letzten Abendmahl – dem Abend des Gründonnerstags.

Berühmtes Meisterwerk des Mittelalters und Vorbote der Passionszeit

Die Osterzeit ist heutzutage vor allem ein buntes Familienfest mit verzierten Ostereiern, flauschigen Kaninchen und Geschenken. Dass hinter dem Brauch aber sehr viel mehr steckt, zeigt ein Meisterwerk im ehemaligen Kloster Heiligkreuztal im Donautal. Hier hat sich eine kostbare Holzskulptur des 14. Jahrhunderts erhalten. Das mittelalterliche Meisterwerk zeigt Christus mit seinem Lieblingsjünger Johannes beim letzten Abendmahl – dem Abend des Gründonnerstags.

ERGREIFENDE GEBORGENHEIT
Ein Bild der Zuneigung – das erkennt man auch mit heutigem Blick: Christus legt den Arm um Johannes und der birgt seinen Kopf an der Brust des anderen. Der Hintergrund des Motivs: Beim letzten gemeinsamen Abend der Jünger in Jerusalem – der Gelegenheit, bei der Christus den Brauch des Abendmahls einführt – zeigt sich die besondere Nähe des Jüngers Johannes. Die innige Beziehung der beiden inspirierte um 1300 die frommen Frauen in den oberschwäbischen Nonnenklöstern: Aus dieser Zeit stammen mehrere dieser „Christus-Johannes-Gruppen“, heute meist in Museen zu sehen. Im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster in Heiligkreuztal hat sich ein besonders schönes Exemplar erhalten – noch dazu am originalen Platz. Weil die „Johannesminne“ über lange Zeit in einem Altarschrein verwahrt wurde, zeigt die rund 700 Jahre alte Figur sogar noch die originale Bemalung. Und ein künstlerisches Meisterwerk ist sie obendrein.

PASSIONSZEIT ALS HÄUFIGES MOTIV
Ostern findet sich oft als Thema der Kunst: denn in der christlichen Tradition ist Ostern gleichbedeutend mit Leiden, Tod und Auferstehung Christi. Jesu Einzug in Jerusalem, das letzte Abendmahl, die Festnahme, Verurteilung, Verspottung und schließlich die Kreuzigung des Messias waren zentrale Motive der religiösen Kunst in allen Jahrhunderten. In vielen Klöstern und Kirchen haben sich diese Werke erhalten, eindrucksvolle Zeugnisse der Frömmigkeit in früheren Zeiten und oft Meisterwerke. Für viele Menschen waren die Darstellungen des leidenden Christus wohl tröstlich – und der emotionale Gehalt der Geschichte inspirierte die Künstler durch alle Epochen besonders stark.

KUNSTVOLLE RARITÄTEN IN KLOSTER HEILIGKREUZTAL Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster liegt bis heute ländlich abgeschieden. Das mag auch ein Grund dafür sein, dass sich hier so viele rare Kunstwerke erhalten haben. Neben der eindrucksvollen „Johannesminne“ finden sich in der Klosterkirche und im angeschlossenen Museum noch weitere sehenswerte Skulpturen. Ungewöhnlich ist der reiche Bestand an kunsthandwerklichen Arbeiten, wie sie typisch für Nonnenklöster sind: Stickereien aus unterschiedlichen Materialien mit Metallfäden und Perlen, Zeugnisse der Konzentration und Frömmigkeit in den Frauenorden. Besonders eindrucksvoll ist das farbenprächtige Glasfenster von 1312 im Chor der Klosterkirche.

SERVICE
ÖFFNUNGSZEITEN KLOSTER HEILIGKREUZTAL
täglich 9.00 – 19.00 Uhr

EINTRITT
frei
Führungen (ab 10 Personen) 3,00 € pro Person

KONTAKT UND INFORMATION
Kloster Heiligkreuztal
Am Münster 88499
Altheim-Heiligkreuztal

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