Chorgestühl der Kirche von Kloster Alpirsbach

Sitzplätze für die MöncheSpätgotischesChorgestühl

Die Ausstattung der Klosterkirche bestand einst aus erlesenen Wandbehängen und Möbeln, bunten Fresken und kostbarem Kirchengerät. Vieles ist nicht mehr vorhanden oder nur noch fragmentarisch erhalten. Bestes Beispiel dafür: das prächtige Chorgestühl.

Detail des Chorgestühls der Klosterkirche Alpirsbach

Kunstvoll gearbeitet.

IN DER VIERUNG AUFGESTELLT

Das spätgotische Chorgestühl ist heute nur noch teilweise erhalten, daher lässt sich seine ursprüngliche Größe nicht mehr zweifelsfrei klären. Einst muss es so vielen Mönchen Platz geboten haben wie der Konvent beherbergte. Der frühere Platz des Chorgestühls war in der Vierung der Klosterkirche, nahe dem Chor. Im 19. Jahrhundert wurde es in das südliche Langhaus verschoben, wie Schwarz-Weiß-Aufnahmen beweisen. Heute befindet sich das Chorgestühl im 1. Obergeschoss des südlichen Klausurflügels.

Ursprüngliches Aussehen unbekannt

Nicht nur seine Größe, sondern auch sein Aussehen sind bis heute nicht geklärt. Auf alten Schwarz-Weiß-Bildern ist ein dreistufiger Aufbau des Gestühls zu erkennen. Übrig sind heute nur noch zwei der Sitzreihen. Die Rückwand der hinteren Sitzreihe ist reichhaltig mit filigranen Maßwerkbaldachinen ausgestattet und teilweise bemalt. Die äußeren Seiten, die sogenannten Wangen des Chorgestühls, sind mit prächtigen geschnitzten Reliefs der Heiligen Veit und Hieronymus versehen.

Vollendet am Martinstag 1493

Eine Inschrift besagt, dass das Alpirsbacher Chorgestühl am Martinstag 1493 vollendet wurde. Mit einer Signatur hat sich der Künstler, Meister H. M., verewigt. Wer dieser Meister jedoch war, wissen wir nicht. Die Qualität der Arbeit legt nahe, dass der Meister seine Werkstatt in einer der größeren Städte im südwestdeutschen Raum hatte.

Zeugnis der letzten Blüte

Das spätgotische Chorgestühl entstand in der letzten großen Blütezeit von Kloster Alpirsbach. Während dieser Zeit erfolgten Umbaumaßnahmen im großen Stil und die Klosterkirche erhielt eine neue Ausstattung, von der heute noch der Marienaltar und eben das Chorgestühl zeugen. In Auftrag gegeben wurde das Chorgestühl von Abt Hieronymus Hulzing. Dies mag wohl auch der Grund sein, weshalb der heilige Hieronymus, der Namenspatron des Abtes, auf einer der Wangen des Chorgestühls dargestellt ist.

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